Trommelröstung - Ein traditionelles Verfahren der Kaffeezubereitung

Ein ganz besonderes Röstverfahren

Wenn Sie bei der Auswahl Ihres Kaffees nur auf Herkunft und Qualität der Rohkaffeebohnen achten, lassen Sie einen wichtigen Aspekt außer Acht - denn ganz entscheidend für das Aromaprofil der Kaffeebohnen ist die Röstung. Hier entstehen die Geschmacksnuancen, die Ihnen das Kaffeetrinken zum Erlebnis machen. Es geht dabei um die optimale Entfaltung der Aromastoffe – in jeder einzelnen Bohne. Wie das genau funktioniert, fragen Sie sich? Wir sagen es Ihnen!

Was können Sie sich unter einer Trommelröstung vorstellen?

Die Trommelröstung wurde im 16. Jahrhundert erfunden und ist damit eines der ältesten und traditionellen Röstverfahren. Dabei werden die noch grünen Rohkaffeebohnen durch den langsamen Temperaturanstieg schonend und gleichmäßig geröstet. Bei diesem Vorgang werden mit der Zeit Chlorogensäuren abgebaut und Aromen und Geschmacksstoffe bilden sich aus. Bei der Trommelröstung werden in der Regel bei jedem Röstdurchgang nur kleine Mengen an Bohnen erhitzt. Dabei ist Timing alles! Nur wenn die Bohnen lange genug, aber auch nicht zu lange geröstet wurden, entsteht das perfekte Geschmacksergebnis.

Und wie sieht der Trommelröster nun aus?

Der Trommelröster besteht aus einer stetig und langsam rotierenden zylinderförmigen Trommel, die mit Hilfe eines Brennelementes auf der Unterseite erhitzt wird. Durch die Kontrolle der Gaszufuhr können die Röstmeister*innen die Größe der Flamme bestimmen und somit die Temperaturzufuhr regulieren, um eine schonende und gleichmäßige Röstung aller Bohnen zu gewährleisten.

In unserer Rösterei in Hamburg nutzen wir die modernsten Röstmaschinen, um mit speziellen Rösttechnologien Kaffee für Sie zu veredeln.

Die Funktionsweise der Trommelröstung

Bevor die Kaffeebohnen in die Trommel kommen, wird die Trommel mit Hilfe des Brenners vorgeheizt. Das Vorheizen bildet den ersten Schritt des Röstvorgangs und ist bereits ausschlaggebend für den Geschmack des Kaffees. Leichte Abweichungen wirken sich unmittelbar auf das Aroma der Kaffeebohnen aus.

Je nachdem, für welche Zubereitungsmethode die Kaffeebohnen später genutzt werden beziehungsweise welches Geschmacksprofil gewünscht ist, werden die Röstzeiten und die Rösttemperatur bestimmt, die später den Röstgrad definieren. Die Kaffeebohnen werden durch den Kontakt mit der Trommelwand erhitzt – eine Technik, die man konduktive Wärmeübertragung nennt.

In den ersten Minuten verändert sich die Farbe der Bohnen von hellgrün zu hellgelb. Das vorhandene Wasser in den Bohnen reduziert sich allmählich und verdampft. Der Innendruck in der Bohne steigt durch die Verdampfung des Wassers und die Entwicklung von Röstgasen.

Mit der sogenannten Maillard-Reaktion beginnt die eigentliche Röstung. Dabei werden Kohlenhydrate wie Zucker und freie Aminosäuren ab- und zu neuen Verbindungen, den Melanoidinen, umgebaut. Dieser Prozess sorgt nicht nur die weitere Bräunung der Kaffeebohnen, sondern auch für die wichtigen Aromen. Die Maillard-Reaktion kennen Sie bestimmt vom Brotbacken oder dem Braten eines Steaks.

Sobald die Zellwände der Bohne aufbrechen, ist ein Knacken zu hören ähnlich wie bei Popcorn. Die Bohnen haben nun wegen der verdampften Feuchtigkeit Gewicht verloren, jedoch fast das doppelte an Volumen zugenommen. Ab jetzt wird sehr genau abgewägt, wie lange der Kaffee weiter geröstet wird. Diese Phase der Trommelröstung ist ganz entscheidend, denn nun entfaltet sich das ganze Aromaprofil der Kaffeebohnen. Hier spielen die Röstmeister*innen ihre ganze Erfahrung aus.

Sobald der ideale Röstgrad erreicht ist, werden die gerösteten Kaffeebohnen in das Kühlsieb gegeben und heruntergekühlt. Den genauen Temperaturverlauf geben Röstmeister*innen nicht preis. Es handelt sich dabei um ein gut gehütetes Röstgeheimnis unserer Experten. Wer hätte gedacht, dass Kaffeerösten so spannend ist!

First Crack

Erfahren Sie, was während dieses magischen Moments während der Kaffeeröstung passiert.

Jetzt lesen

Einzelröstung

Suchen Sie nach einem Qualitätskaffee, achten sie auf die Art der Röstung. Lesen Sie hier, welche Unterschiede es gibt.

Jetzt lesen

Langzeitröstung

Langzeitröstung steht für gute Kaffeequalität. Welche Vorteile sie bringt, lesen sie hier.

Jetzt lesen

Was macht Kaffee aus der Trommelröstung so besonders?

Durch die Trommelröstung wird dem Rohkaffee durch die Ausbildung der 800 möglichen Aromen ein charakteristisch geschmacklicher Körper verliehen. Zudem sorgt das Röstverfahren für einen schonenden Abbau der Säuren in den Kaffeebohnen – für ein ausgewogenes und aromatisches Geschmacksprofil.

Die Kontrolle des Röstvorgangs ist das A und O

Hell oder dunkel, was ist ihr Favorit? Der Röstungsgrad wird bereits vor Beginn der eigentlichen Röstung der Kaffeebohnen bestimmt. Hellere Röstungen, die bereits nach dem First Crack fertig sind, weisen ein fruchtig-säurebetontes Aroma und wenige Bitterstoffe auf. Dunklere Röstungen hingegen enthalten weniger Säuren und mehr Bitterstoffe.

Die Methoden der Kaffeeröstung

Beim Röstvorgang können bereits wenige Sekunden oder minimale Temperaturabweichungen den charakteristischen Geschmack des Endproduktes beeinflussen. Dabei unterteilt man grob in zwei unterschiedliche Röstmethoden:

Röstung für Espresso-Bohnen / Espressoröstung: Für diese Röstung werden die Kaffeebohnen länger geröstet. Das verleiht den Bohnen einen kräftigen Geschmack und reduziert den Säuregehalt.
Röstung für Filterkaffee-Bohnen / Filterröstung: Für diese Röstung werden die Kaffeebohnen kürzer geröstet. Der Röstkaffee ist dadurch zum Beispiel gut geeignet für die Zubereitung im Handfilter, in der Kaffeemaschine oder in der French Press.

Und wenn Sie nun Kaffee aus der Trommelröstung kaufen möchten?

Um gezielt Kaffee aus der Trommelröstung zu kaufen, schauen Sie am besten ganz genau auf die Verpackung. Oft finden Sie hier nicht nur Angaben zur Herkunft und dem Röstgrad der Bohnen, sondern auch zur Röstmethode. So steht Ihrem Kaffeegenuss nichts mehr im Wege!